Ein Geschenk der Natur

Der Frauenmantel (lat. Alchemilla vulgaris) gehört zur Familie der Rosengewächse und ist ein Geschenk der Natur für uns Frauen. Er begleitet uns mit seiner heilenden Wirkung von der Pubertät über die Schwangerschaft und Geburt bis zu den Wechseljahren.

Der Frauenmantel hat eine hormonausgleichende und regulierende Wirkung und wirkt als Adaptogen anregend, wo im Körper zu wenig ist und lindernd, wo eine Überproduktion herrscht.

Blätter und Blüten

Die Blätter des gewöhnlichen Frauenmantels (Alchemilla vulgaris) sind rund bis nierenförmig und haben eine wasserabweisende Beschichtung ähnlich wie das Lotusblatt, sodass sie nie richtig nass werden. Auch wenn es tagelang nicht geregnet hat, bilden sich in der Mitte des Blattes sowie an den Blattzähnen Wassertropfen. Der Frauenmantel nimmt Wasser aus der Erde auf, leitet es durch seinen Körper hindurch und schwitzt es an den Blatträndern aus. Dieses Phänomen ist vor allem morgens bis zum Vormittag zu beobachten.

Die hellgrünen Blätter sind weich und samtig, da sie mit einem leichten Flaum überzogen sind. Ab Mitte Mai beginnt der Frauenmantel in zartem gelb zu blühen. Es ist ein freiheitsliebendes und unabhängiges Wildkraut, das nicht auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen ist, sondern keimfähige Samen in den Blüten bildet und diese zur Vermehrung nutzt.

Man findet den gewöhnlichen Frauenmantel auf feuchten und humosen Wiesen, die gerne auch im Halbschatten liegen können.

Heilwirkung für Frauen

Der Frauenmantel ist ein Geschenk von der Natur an uns Frauen. Er kann uns von der Pubertät durch unser ganzes Leben begleiten. Durch seine adaptogene Wirkung regt er den Körper dort an, wo zu wenig ist und lindert oder reduziert dort, wo eine Überproduktion im Körper herrscht.

Unterstützung während des Zyklus

Das Wildkraut hat eine positive Wirkung auf den weiblichen Zyklus und regt in der ersten Zyklushälfte den Eisprung an, fördert die Hingabefähigkeit und erhöht die Empfängnis. In der zweiten Zyklushälfte reguliert der Frauenmantel die Gelbkörperhormone, gleicht prämenstruelle Stimmungsschwankungen aus und kann Regelschmerzen vorbeugen.

Die milde hormonartige Wirkung des Frauenmantels lässt sich mit der Wirkung der Gelbkörperhormone vergleichen. Diese sind in der zweiten Zyklushälfte wichtige Gegenspieler zum Östrogen. Ein Mangel an Gelbkörperhormonen wird oft ab dem 30. Lebensjahr beobachtet und wird häufig durch Stress oder eine Drüsenschwäche hervorgerufen. Ein Mangel an diesem Hormon kann Stimmungstiefs, Heißhungerattacken, einen aufgeblähten Bauch und Brustschwellungen auslösen.

Kinderwunsch und Wechseljahre

Auch bei unerfülltem Kinderwunsch kann ein Mangel am Gelbkörperhormon die Ursache sein. Regelmäßig als Tee getrunken kann der Frauenmantel die Geburtsorgane stärken und die Produktion der Gelbkörperhormone verbessern.

Darüber hinaus hilft der Frauenmantel auch bei Beschwerden in den Wechseljahren und wirkt lindernd bei Stimmungsschwankungen und Hitzewallungen.

Unreine Haut

Der Frauenmantel entfaltet seine Heilkraft aber nicht nur bei innerlicher Anwendung, sondern eignet sich dank seiner entzündungshemmenden und antibakteriellen Wirkung auch hervorragend als Gesichtswasser bei unreiner Haut.

Anwendung des Frauenmantels als Tee

Eine Tasse Tee aus Frauenmantel auf einem Holztisch

Um den Frauenmantel als Tee anzuwenden erntet man die Blätter und Blütenstängel des Wildkrauts und lässt sie an einem schattigen Ort trocknen. Anschließend können sie in verschließbaren Gläsern oder Papiertütchen aufbewahrt werden. Die Blätter sollten ganz gelassen und erst beim Aufbrühen eines Tees zerbrochen werden, damit die Inhaltsstoffe enthalten bleiben.

Bei Beschwerden empfiehlt sich eine Teekur über 4-8 Wochen, in denen täglich 1-3 Tassen getrunken werden. Dazu ein Blatt des Frauenmantels mit ein paar Blütenstengeln mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser übergießen und 8-10 Minuten ziehen lassen.

Hinweis: Alle in diesem Artikel genannten Vorschläge und Rezepte sind ohne Gewähr. Es handelt sich hierbei um überlieferte Empfehlungen aus der Volksheilkunde. Die Anwendung von Wildkräutern und Heilpflanzen ersetzt keinen Arztbesuch und sollte gegebenenfalls vorab mit einem Arzt oder Apotheker geklärt werden.

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