Gerade wir feinfühligen Frauen kennen Situationen, in denen es uns schwer fällt, gesunde Grenzen zu ziehen, Nein zu sagen und unsere Bedürfnisse klar zu äußern. Vielleicht, weil wir Angst haben, andere zu verletzen oder abgelehnt zu werden. Dieses Verhalten ist ganz natürlich und liegt in unseren Genen. Früher war es überlebensnotwendig, in einer Gruppe anerkannt und akzeptiert zu sein, weil wir alleine nicht hätten überleben können. Auch heute noch ist dieses Verhalten tief in uns angelegt.
Bei feinfühligen Frauen ist das Thema Grenzen setzen lernen oft noch präsenter, weil wir intuitiv spüren, was der Situation oder den Menschen um uns herum dient, um Frieden und Harmonie zu wahren. Und oft geben wir dann nach, übergehen unsere Bedürfnisse und sagen Ja zu Dingen, bei denen wir eigentlich Nein sagen wollten. Vielleicht fühlst du dich aufgrund deiner Sensibilität manchmal falsch – dabei ist sie eigentlich ein Geschenk. In meinem Artikel Du bist nicht falsch – du bist feinfühlig zeige ich dir, wie du deine Feinfühligkeit als Stärke erkennst und für dich nutzen kannst.
Gesunde Grenzen ziehen ist so wichtig, um ein nachhaltiges, harmonisches Miteinander zu kultivieren. Denn wenn wir nicht authentisch sind und die Harmonie nur darauf beruht, dass wir unsere Grenzen übergehen, ist das auf Dauer weder gesund für uns, noch schafft es eine ehrliche zwischenmenschliche Nähe.
Was wir verstehen dürfen: Grenzen setzen ist keine Härte gegenüber anderen, sondern ein Akt der Selbstfürsorge und Selbstliebe.
Die Brennnessel und ihre Bedeutung: Lehrmeisterin für gesunde Grenzen
Eine Pflanze, die uns viel über das Setzen gesunder Grenzen lehren kann, ist die Brennnessel.
Die meisten Menschen begegnen der Brennnessel erst einmal mit Respekt. Zu Recht, denn vermutlich hat jeder schon einmal eine schmerzhafte Erfahrung mit ihren Brennhaaren gemacht. Eine unachtsame Bewegung reicht und schon spüren wir ihre brennende Abwehr.
Doch genau das ist die besondere Kraft der Brennnessel: Sie macht klar, wo ihre Grenzen sind und das tut sie kompromisslos.
Das Spannende ist jedoch: Man muss sich nicht immer an ihr verbrennen. Weiß man um die Charakteristik ihrer Brennhaare, dass sie in eine bestimmte Richtung wachsen und man sich nur verletzt, wenn man diese Eigenschaft missachtet, dann kann man die Brennnessel achtsam berühren, ohne Schaden zu nehmen.
Für uns bedeutet das: Auch wir dürfen „Brennhaare“ in Form von klaren Grenzen haben. Werden diese respektiert, können Begegnungen auf Augenhöhe und auf Basis echter gegenseitiger Wertschätzung stattfinden. Werden sie missachtet, dürfen wir uns wehren und zeigen, dass eine Grenze überschritten wurde.
Trotz ihrer respekteinflößenden Erscheinung ist die Brennnessel eine der heilkräftigsten Pflanzen überhaupt: Sie reinigt, stärkt und nährt uns auf vielfältige Weise. Sie enthält so viele Nährstoffe wie kaum eine andere Pflanze bei uns in Deutschland und wird zurecht als „heimisches Superfood“ bezeichnet.
Hinter ihrem schützenden Äußeren verbirgt sich also keine Abweisung, sondern eine tiefe Fürsorge und Fülle. Die Brennnessel zeigt uns: Du darfst klar deine Grenzen setzen und gleichzeitig voller Liebe und Kraft sein.
Was wir von der Brennnessel lernen können
Die Brennnessel-Botschaft lädt uns ein, über folgende Fragen nachzudenken:
- Wo überschreiten andere meine Grenzen?
- Wo sage ich Ja, obwohl ich eigentlich Nein meine?
- Wo wünsche ich mir, mehr für mich selbst einzustehen?
Sie erinnert uns daran, dass auch wir das Recht haben, unsere Energie und unseren Raum zu schützen. Wir dürfen lernen, uns abzugrenzen – ohne Schuldgefühle.
So wie die Brennnessel sich nicht entschuldigt, sondern ganz natürlich ihre Grenzen lebt.
Coaching-Impuls: Mit der Energie der Brennnessel Grenzen setzen üben
Nimm dir einen Moment Zeit, um die Brennnessel-Bedeutung in dein Leben zu holen:
- Setze dich an einen ruhigen Ort, gerne draußen in der Nähe einer Brennnessel. Schließe deine Augen und atme einmal bewusst tief ein und aus.
- Rufe dir eine Situation ins Gedächtnis, in der es dir schwerfällt, deine Grenzen zu setzen.
- Stelle dir nun die Brennnessel vor: stark und aufrecht in der Sonne, unverrückbar in ihrer Kraft, mit klaren Grenzen. Spüre diese Energie und frage dich: Was würde sie mir in dieser Situation raten?
- Schreibe anschließend alles auf, was dir bei diesem inneren Kontakt mit der Brennnessel in den Sinn kam.
- Formuliere zum Schluss drei Sätze, wie du in dieser Situation klar und liebevoll deine Grenzen kommunizieren kannst. Damit du in ähnlichen Situationen stark und selbstsicher deinen Raum schützen kannst.
Grenzen setzen – Liebe zu dir selbst und anderen
Die Brennnessel zeigt uns, dass es ganz natürlich ist, unsere Bedürfnisse ernst zu nehmen und klar für uns einzustehen. Grenzen setzen heißt nicht, andere auszuschließen. Es bedeutet, den eigenen Raum zu schützen, um in unserer Kraft bleiben zu können.
Genau diese Kraft brauchen wir, um anderen etwas geben zu können. Und genau das ist das Bedürfnis vieler feinfühliger Frauen: anderen helfen, für Frieden und Harmonie sorgen. Doch wir dürfen lernen: Wir können nur dann aus dem Herzen geben, wenn wir selbst genährt, sicher und geschützt sind.
Denn nur dann schenken wir aus unserer Fülle und nicht aus Mangel oder dem Glauben, uns selbst übergehen müssen, um wertvoll und anerkannt zu sein.
So wie die Brennnessel uns nährt, wenn wir sie respektvoll nutzen, so können auch wir in Beziehungen Liebe und Fürsorge schenken, wenn wir gesunde Grenzen leben.
Möchtest du tiefer mit den Pflanzen arbeiten?
Wenn du dir wünschst, mit der Unterstützung von Natur und Pflanzen deine inneren Themen zu lösen und deine Einzigartigkeit zu entfalten, begleite ich dich gerne in meinem Coaching. Gemeinsam finden wir die Pflanzen, die dich auf deinem Weg stärken.
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