Der Löwenzahn (lat.: Taraxacum officinale) gehört zur Familie der Korbblütler und ist eine der ersten Pflanzen, die im Frühjahr blühen. Wenn im Frühling die Wiesen voll von gelben Blüten sind, das ist der Löwenzahn! Seine Hauptblühte dauert von April bis Juli, doch oft erfolgt eine Nachblüte im Spätsommer. Wenn die Blüten verblüht sind bilden sich die typischen Samenstände, die jeder als „Pusteblume“ kennt.

Weitere Bezeichnungen

Kuhblume, Wiesenlattich, Dotterblume, Pusteblume, Sonnenwirbel, Kettenblume, Pfaffenkraut, Mönchskopf, Bettpisserle

Pflanzenbeschreibung

Der Löwenzahn ist eine Staude (Erdschürfpflanze) und wird zwischen 5 und 40 cm groß. Auch in der kalten Jahreszeit treibt die Pflanze aus.

Der Stängel wächst aufrecht, ist einköpfig, hohl und blattlos. Alle Blätter des Löwenzahns wachsen in einer grundständigen Rosette. Die Blattform ist lanzettlich und vom Rand her in mehr oder weniger tiefe Lappen unterteilt. Die Blattformen des Löwenzahns reichen von fiederspaltig bis fast ganzrandig, sind aber mindestens schrotsägeförmig.

Die Blütenknospe sitzt in der Mitte der grundständigen Rosette. Die Blüte hat eine Größe zwischen 2,5 und 5 cm und hat goldgelbe Zungenblüten. Der Blütenkorb wird von zweireihigen Blütenhüllen umfasst. Die innere Blütenhülle fasst den Blütenkorb zylindrisch ein, die Äußere ist als Kranz zurückgeschlagen.

Der Haupt-Blühzeitpunkt ist von April bis Juli, doch oft erfolgt im Spätsommer eine Nachblüte.

Die Frucht des Löwenzahn ist strohfarben und der Fruchtstand ist kugelförmig („Pusteblume“). Die Früchte haben einen langen Schnabel und darüber einen weißen Haarkranz. Dieser Haarkranz dient als Flugschirm zur Verbreitung der Früchte.

Vorkommen

Der Löwenzahn wächst gerne auf Fettwiesen und -weiden, in Unkrautfluren, auf Äckern und an Wegrändern. Er wächst sogar aus Mauerritzen und Steinfugen.

Verwechslungsmöglichkeiten

Der Löwenzahn kann mit dem Kreuzkraut verwechselt werden. Dieses hat im Gegensatz zum Löwenzahn Stängelblätter und der Blütenstand setzt sich aus mehreren Blüten zusammen. Die Blüten sind zudem kleiner und die Pflanze hat insgesamt einen höheren Wuchs.

Eine weitere Verwechslungsmöglichkeit besteht mit dem Leontodon (Herbst-Löwenzahn). Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal: die Schirmchen der Samen sitzen direkt am Samen, beim Löwenzahn haben die Schirmchen einen Stiel zum Samen.

Auch das Habichtskraut (hat mehrere kleine Blüten pro Blütenstand), der Wiesen-Pippau (hat raue, behaarte Blätter) und das Ferkelkraut zählen zu möglichen Verwechslern des Löwenzahns.

Wichtigste Erkennungsmerkmale des Löwenzahn: jeder Stängel hat nur eine Blüte. Die Blüte ist 3 bis 5 cm breit. Der Stängel ist unbehaart, hohl und mit Milchsaft gefüllt. Die Blätter sind unbehaart und glatt.

Inhaltsstoffe

Vitamine, Bitterstoffe, Triterpene, Sterole, Flavonoide, Gerbstoffe, Mineralstoffe, ätherisches Öl, Schleimstoffe, Fructose, Glykoside

Verwendung in der Volksheilkunde

Blätter, Blüten und Wurzeln des Löwenzahns werden bei Leberleiden und Stoffwechselstörungen eingesetzt. Es ist ebenso ein wertvolles Heilmittel bei Rheuma, Gicht, Zuckerkrankheit und Fettsucht. Die enthaltenen Bitterstoffe im Löwenzahn regen zudem Galle, Leber, Magen und Bauchspeicheldrüse an.

Der Löwenzahn ist aufgrund seiner blutreinigenden und regenerierenden Eigenschaften ein beliebtes Mittel zur Frühjahrskur. Er wirkt zudem harntreibend, regt die Nieren an und fördert die Ausscheidung.

Verwendung in der Küche

Die zarten und jungen Blätter des Löwenzahns lassen sich das ganze Jahr über roh in Salaten verwenden. Die Wurzeln kann man klein geschnitten als Salat nutzen oder gedünstet als Gemüse. Auch getrocknet kann man sie verwenden und wie die Wurzeln der Wegwarte als Kaffeeersatz nutzen.

Die Blütenknospen kann man Essig einlegen und als Kapern verwenden. Die aufgeblühten Blütenköpfe kann man zur Herstellung eines Gelees oder Sirups verwenden.

Brauchtum

Seinen Namen verdankt der Löwenzahn der Zähnung seiner Blätter, welche an das Gebiss eines Raubtiers erinnert. Der Löwenzahn gehört neben anderen Kräutern zu den „Grünen Neunen“ (den neun heiligen Frühjahrskräuter der Germanen) und ist bis heute Bestandteil der Gründonnerstagssuppe. Diese besteht aus neun Wildkräutern und wird traditionell am Gründonnerstag gegessen.

Einem alten Hexenglauben zufolge erfüllt sich ein jeder Wunsch, wenn man seinen Körper mit Löwenzahn einreibt.

Hinweis: Alle in diesem Artikel genannten Vorschläge und Rezepte sind ohne Gewähr. Es handelt sich hierbei um überlieferte Empfehlungen aus der Volksheilkunde. Die Anwendung von Wildkräutern und Heilpflanzen ersetzt keinen Arztbesuch und sollte gegebenenfalls vorab mit einem Arzt oder Apotheker geklärt werden.

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